Heiserkeit muss nicht sein!

So wie man vom Laufen Muskelkater und Knieschmerzen bekommen kann, verursacht Sprechen oft Heiserkeit. Die gute Nachricht: Heiserkeit muss nicht sein. Auch nicht, wenn man die Stimme oft in Gebrauch hat.

Sprechen wir von Heiserkeit ist es wichtig, zuallererst deren Ursache zu klären. Kommt die heisere Stimme von einer Erkältung, hilft nur, diese vollständig auszukurieren. Leidet man unter chronischer Heiserkeit, sollte man unbedingt einen HNO-Arzt oder eine HNO-Ärztin aufsuchen. In manchen Fällen hat man es dann mit Stimmbandknötchen oder einem Ödem auf den Stimmlippen zu tun. Die Stimmlippen werden behindert, können sich nicht ganz schließen und man wird heiser. Dann benötigt man gezieltes logopädisches Training oder – in schlimmen Fällen – eine Operation. Das trifft auch dann zu, wenn die Stimmbänder nicht schwingen, da man seine Stimme über längere Zeit falsch belastet hat. Hält man an der falschen Sprechtechnik fest, werden die Muskeln im Hals ungünstig belastet und das führt zu Schmerzen.

Handelt es sich jedoch nur um temporäre Heiserkeit, die vom vielen oder lauten Sprechen kommt, hilft – wie sollte es anders sein – Schweigen. Das ist aber nicht alles: Auch entspannte Summübungen können helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Am besten wirken gegen Heiserkeit jedoch Übungen, die man präventiv ausführt, um die Stimme zu trainieren. Eine trainierte Stimme wird nämlich nicht so schnell heiser. Um noch einmal auf den anfangs erwähnten Vergleich zum Laufen einzugehen: Wer richtig läuft, sich vorher gut aufwärmt und den Körper nachher dehnt, wird nicht nur weniger anfällig für Muskelkater oder Gelenksschmerzen sein, sondern auf lange Sicht auch bessere Leistungen erbringen. So ist es auch beim Sprechen: Die richtige Technik, also WIE wir sprechen, bestimmt zu einem großen Teil, wie sehr unsere Stimme beansprucht wird.
Dabei spielt der Atem eine wichtige Rolle: Atmest Du kraftvoll, frei und tief, ist auch Deine Stimme kräftiger. Darüber hinaus hilft es, Fehlspannungen im Körper zu lösen. Das gibt der Stimme mehr Raum sich zu entfalten – zudem macht es diese kraftvoller, sodass man sich weniger anstrengen muss, um Lautstärke in die Stimme zu bekommen. Auch aktive Arbeit mit den Lippen schont die Stimme. Setzt du deine Lippen gezielt ein und artikulierst deutlicher, so nehmen der ganze Mund und die Mimik der Stimme einen großen Teil ihrer Arbeit ab.

Abschließend noch einmal zusammengefasst: Sofern Heiserkeit nicht auf eine Erkältung oder dauerhaften Problemen mit den Stimmbändern zurückzuführen ist, hilft neben Schweigen vor allem präventives Stimmtraining. Artikulationsübungen, Entspannung der Sprechwerkzeuge sowie die richtige Atemtechnik kräftigen die Stimme, sodass sie auch bei intensivem Gebrauch nicht gleich schlapp macht.

 

Quellen:
SWR 2020: Heiserkeit – Wenn die Stimme nicht mehr mitmacht.
URL: https://www.youtube.com/watch?v=vTuBdUFse68 (letzter Zugriff: 27.03.2022)

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