Wir alle können Körpersprache

Geht es um Kommunikation, fokussieren wir uns meist auf das, was wir sagen. Dabei unterschätzen wir eines gewaltig: die Kraft der Körpersprache.

Die Sprache des Körpers – dazu zählen nicht nur Mimik und Gestik, sondern auch alle körperlichen Abläufe, die unbewusst geschehen. Ob schwitzen, erröten oder Blässe – all das sind Signale, die der Körper aussendet, wenn man nervös, beschämt oder erschrocken ist.
In der Kommunikation sowie beim Präsentieren unterstützt die Körpersprache die verbale Sprache. Idealerweise passen das gesprochene Wort und das, was der Körper dabei macht, zusammen. Trifft das zu, wirken wir als Person glaubwürdig.
Warum ist es nun so wichtig, Körpersprache zum Thema zu machen? Jeder und jede von uns besitzt eine eigene Körpersprache und kann die von anderen Menschen lesen. Unser Unterbewusstsein beschäftigt sich permanent mit der Körpersprache unserer Mitmenschen. Körpersprache macht also einen großen Teil unseres Auftretens aus. Die nonverbalen Signale, die wir aussenden, bestimmen maßgeblich, wie wir auf unsere Umwelt wirken. Treffen wir auf einen Menschen, so nehmen wir als erstes dessen Haltung, Mimik, Gestik, Körperspannung und Kleidung wahr. Auch die verbale Stimme, also Stimme und Sprechweise, machen einen großen Teil unseres Auftretens aus. Das was wir sagen – der Inhalt des Gesprochenen – bestimmt hingegen nur einen verschwindend kleinen Anteil dessen, was wir nach außen hin ausstrahlen.

Genau deshalb ist es so wichtig, sich mit Körpersprache zu beschäftigen. Der Inhalt unseres Gesagten ist nämlich keinesfalls unbedeutend – um uns jedoch richtig ausdrücken zu können, braucht es die richtige Körpersprache und Sprechtechnik. Um bei anderen kompetent und glaubwürdig anzukommen, müssen wir das Gesagte richtig stützen. Egal wie viel Expertise jemand besitzt – fangen sie beim Vortragen an zu zittern, schwitzen oder stottern, wirken auch die intelligenteste Wissenschaftlerin und der kompetenteste Manager nicht glaubwürdig. So viele Menschen hätten etwas zu sagen und könnten mit ihrem Knowhow Positives bewirken – oft fehlt ihnen jedoch die nötige körperliche Präsenz. Sie werden nicht gehört und ihre Botschaft verliert an Kraft und Boden. Befasst man sich mit Körpersprache und Stimme, ist daher das Ziel, dass das Innere adäquat nach außen strahlt. Denn erst dann kommen Kompetenz und Expertise vollständig zum Vorschein und erst dann kann man das eigene Potenzial ausschöpfen.

Um dieses Potenzial zu nutzen, das heißt, aktiv an seiner Körpersprache arbeiten zu können, muss man diese erst einmal kennenlernen. Damit beginnt man am besten, wenn man sich in der sogenannten Wohlspannung befindet. Fühlt man sich wohl, besitzt man automatisch die richtige Körpersprache. Alles fließt einfach und man wirkt echt und natürlich. Anfangs kannst Du also beobachten, wie Du Dich verhältst, wenn Du Dich so richtig wohlfühlst. Erst dann kannst Du diese Verhaltensweisen auch in eine Situation übertragen, in der du nervös und angespannt bist. Mache Dir dabei bewusst, was Dein Körper macht und wie Du ihn bewegst. Sind Deine Hände sichtbar und oberhalb der Gürtellinie oder versteckst Du sie hinter dem Rücken oder in den Hosentaschen? Stehst Du aufrecht und ruhig oder steigst Du nervös von einem Bein auf das andere?
Als nächstes solltest Du Dich mit Dir selbst konfrontieren. Das funktioniert am besten anhand von Videoanalyse. Beobachte möglichst wertfrei, wie Du Deine Körperteile bewegst, wo dein Blick hingeht und wie sich Dein Gesichtsausdruck verhält. Erst wenn Du weißt, wo Deine möglichen Schwächen liegen, kannst Du diese in Stärken umwandeln.

Die Körpersprache unterstreicht unser Wort mit der Gestik und dem Raum, den sie diesem verschafft. Schenke ihr daher die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Die Sprache des Körpers ist schließlich eines der kraftvollsten Mittel eines Menschen.

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